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Ein geführter Ortsrundgang mit viel Info05 Uebergabe Erlaeuterungstafel Bildquelle Matthias Ernst

Neckar-Odenwald-/ Main-Tauber-Kreis, 05. Juli 2017
vom Mainpost-Redaktionsmitglied Matthias Ernst

Vor 200 Jahren war Großrinderfeld von einer Kombination von Steinmauer, Holzbauwerken, Gräben und Erdwällen umgeben. Dies war nicht selbstverständlich für ein Dorf mit 500 Einwohnern. Normalerweise blieben Mauern größeren Städten oder Burgen vorbehalten. Von der damaligen Mauer und den anderen Bauwerken ist allerdings nicht viel übrig geblieben, wie Rudolf Geiger, Ehrenvorsitzender des Heimat- und Kulturvereins, bei der Überreichung des Förderbescheides von LEADER an die Gemeinde Großrinderfeld ausführte.

Die Förderung wurde vom Vorsitzenden der Regionalentwicklung Badisch-Franken, Alfred Beetz, an Bürgermeisterin Anette Schmidt überreicht. Gefördert wird der Aufbau eines Informationssystems mit Schautafeln und Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten in Großrinderfeld. Geiger hatte eine Ortskarte mit Hand so bearbeitet, dass man den Verlauf der alten Dorfmauer erkennen konnte. Nur zwei Tore waren in der Mauer vorgesehen, an eines erinnert die Straßenbezeichnung „Unteres Tor“ noch heute. Das zweite stand an der Wenkheimer Straße. Hiervon ist allerdings nichts übrig geblieben.

Verheerender Brand 1779
„Großrinderfeld hieß früher auch „Neubrandenburg“, weil es so oft gebrannt hatte“, nennt Geiger einen Grund für die veränderte Form und Größe des Dorfes. Verheerend war beispielsweise der Brand am 19. Juni 1779, als das ganze Dorf innerhalb von drei Stunden abbrannte, oder 1826, als 120 Häuser vernichtet wurden. Die Bedeutung von Großrinderfeld spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass man einen Amtskeller und ein eigenes Gericht hatte. Ab 1384 waren die Herren von Zobel die Dorfadeligen. Deshalb hatte der Heimat- und Kulturverein (HKV) angeregt, die Grundschule nach diesem Adelsgeschlecht zu benennen.

Weitere Zeugnisse der langen Geschichte Großrinderfeld – die erste urkundliche Erwähnung erfolgte bereits 1140 als Ort mir überregionaler Bedeutung – sind die vielen Bildstöcke und Madonnen. 131 gibt es im ganzen Gemeindegebiet, 57 allein in Großrinderfeld. Sehenswert sind beispielsweise die drei Bildstöcke, die mit Weintrauben verziert sind, ein Hinweis auf die lange Weinbautradition der Gemeinde, welche erst mit vor rund 200 Jahren jäh beendet wurde., als die Reblaus einfiel. Gut 80 Hektar Weinberge gab es am „Beilberg“ oder am „Röderstein“.

Sehenswert ist auch das älteste Gebäude des Dorfes aus dem Jahr 1607. Das Fachwerkhaus wurde vom damaligen Schultheiß und kurmainzischen Bürgermeister Casparus Schmidt erbaut. Eine Besonderheit sind die vier kleinen Fenster im ersten Stock: Sie stellen ein Skatspiel dar und symbolisieren das friedliche Zusammenleben der Einwohner. Dieser Bürgermeister sowie „Pauer Schenck“ haben im Jahr 1596 auch den ältesten noch erhaltenen Bildstock am „Forstbuckel“ errichten lassen. Initiator war Pfarrer Kautzmann.

All diese Informationen und noch viel mehr werden den Besucher Großrinderfelds zukünftig noch besser über die Geschichte des Ortes informieren, ist sich Lutz sicher. „Es geht um das Erlebbarmachen von Geschichte. Meist geht man achtlos vorüber“, waren seine Intentionen beim Aufbau eines beschilderten Rundgangs durch die Geschichte Großrinderfelds. Der HKV erstellt dazu die passenden Texte, die Schilder werden dann von der Gemeinde gedruckt und an der passenden Stelle angebracht. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unserem kulturellen Erbe“, so Lutz.

Zusammenarbeit mit Grünsfeld
Dies sah auch Bürgermeisterin Anette Schmidt so, die dem HKV und dem Ortschaftsrat für die Beharrlichkeit bei der Mittelbeschaffung und der Umsetzung der Informationstafeln dankte. Alfred Beetz versprach, die Zusammenarbeit der HKV von Großrinderfeld und Grünsfeld zu intensivieren, denn man habe eine gemeinsame Geschichte, die auch gemeinsam bewahrt werden sollte.

LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l' Économie Rurale“ (= Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft).

Im Mittelpunkt der LEADER-Förderung stehen insbesondere Vorhaben, die die Innovations- und Wirtschaftskraft in den Regionen, die interkommunale Zusammenarbeit und den Tourismus stärken. Darüber hinaus sollen Antworten auf die drängenden Herausforderungen, wie etwa den demografischen Wandel, Klimawandel sowie Ressourcenschutz entwickelt und erprobt werden.

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